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Heutiges Datum
TÜRKEI 3 (Ost - Türkei)   Mittlerweile haben wir den 05.10.06 und wir befinden uns in Göreme / Kappadokien auf dem Kaya Campingplatz. Wir genießen die warme Sonne, den herrlichen Blick auf das Tuffsteingebirge und den Komfort, den dieser Platz zu bieten hat. Unsere Reise durch Ost- und Südost - Anatolien liegt nun hinter uns. Das Schwarzmeergebiet haben wir in Trabzon Richtung Süden nach Macka verlassen. Unbedingt wollten wir das Kloster Sumela besuchen. Es liegt hoch über dem Tal des Altindere (Goldbach) an einer senkrecht abfallenden Steilwand. Die Außenfassade ist heute noch sehr beeindruckend und gut erhalten, obwohl das Kloster im vierten oder fünften Jahrhundert hier errichtet wurde. Erst 1923 wurde das Kloster aufgegeben, als christliche Griechen ausgebürgert wurden. Tip für WoMo - Fahrer: In dem Ort Macka folgt man dem Hinweisschild zum Kloster; nach ca. 16 km serpentinenreicher Fahrt erreicht man ein hübsch gelegenes Restaurant, welches an einem Wildbach liegt. Übernachten ist dort möglich, Wasser kann bebunkert und der Fäkalientank entleert werden. Das Kloster ist gut zu Fuß über die nun folgende gebührenpflichtige Straße in ca. 45 - 60 Minuten zu erreichen. In Macka trafen wir unseren guten Bekannten Burkhard und Sabine, die mit ihrer lila Pistenkuh auf dem Weg nach Indien und Nepal sind. Einige Tage wollten wir zusammen bleiben. Durch spektakuläre Landschaften fuhren wir über Gmüshane, Bayburt nach Erzurum. Zunächst stieg die Straße kontinuierlich auf 2000m an. Bei einer Außentemperatur von fast 40 Grad stieg die Zylindertemperatur im Deutz bis 140/150 Grad an. Fasziniert waren wir von den hohen Bergen, Schluchten und Canyons. Fortan bewegten wir uns im anatolischen Hochland zwischen 1600 und 1800m. Die sehr konservative Stadt Erzurum erreichten wir gegen Abend. Unsere Uhr hatten wir schon längst um eine Stunde vorgestellt und in diesem Eckchen der Erde wird es ohnehin eher dunkel als in Deutschland. Eine langwierige Suche nach einem idealen Stellplatz blieb daher aus und wir übernachteten auf einem riesigen freien Feld, welches mit einer Staubschicht überzogen war. Es war nicht der idealste Platz, aber wir machten das Beste daraus. Wir stellten unsere Fahrzeuge zu einer Wagenburg auf und auf unseren "Marktplatz" kamen unsere Tische und Stühle. Wir wollten natürlich draußen im Freien Abendbrot essen. Während sich die Fahrer ausruhten, deckten die Frauen die Tische. Als das Essen fertig war, fiel wie der Blitz aus heiterem Himmel ein Staubsturm über uns her. In Windeseile wurde alles in Sicherheit gebracht und das Abendbrot in unserem Deutz eingenommen. Eine knappe Stunde rüttelte der Sturm an unseren Autos. So plötzlich wie er kam, verschwand er auch wieder. Früh gingen wir an diesem Abend zu Bett und erlebten am nächsten Morgen eine böse Überraschung. Über Nacht hatte es geregnet und aus dem Staub wurde Schlamm. Unser Hund sah aus!!! Nachdem wir ihn einigermaßen reinigten, setzten wir unsere Fahrt fort. Unser erklärtes Ziel war der Ort Dogubayazit, der am Fuße des 5165m hohen, schneebedeckten Ararat liegt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Sultanspalast Isak Pasa, diese wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zunächst ging es wieder rauf und runter mit der Straße, einmal war es der Sac Gecidi Pass mit 2315m Höhe und der Ipec Gecidi Pass mit 2040 m Höhe. Die Polizei- und Militärkontrollen nahmen merklich zu. Die Polizisten und das Militär waren mit Maschinenpistolen und Schnellfeuergewehren ausgerüstet. Leichte Kampffahrzeuge und zusätzlich Soldaten hinter Sandsäcken verschanzt, rundeten das Bild ab. Wir mußten zwar jedesmal bei den Kontrollposten anhalten, wurden aber nie kontrolliert. Sowohl die Soldaten als auch die Polizei waren ausgesprochen freundlich. Aus reiner Neugierde wollten sie mmer wieder wissen, aus welchem Land wir kommen. "Allemagne!" war unsere Antwort. "Oh, Allemagne", erwiderten die Beamten, aber auch oft die Einheimischen. Deutschland steht hier hoch im Kurs und erleichtert hier das Reisen. Die Armut der Menschen nahm, je weiter wir in den Osten kamen, erheblich zu. Wir sahen erbärmliche Dörfer und schwer arbeitende Frauen, Kinder, die sich ihr Geld als Hirten verdienten und viele Männer, die dem Müßiggang nachgingen. Zur Zeit waren die Menschen mit dem Einsammeln. Trocknen und Aufstapeln der Kuhfladen beschäftigt, um im Winter Heizmaterial zu besitzen. Ein mühseliges Unterfangen!! Immer wieder bieten die Bauern an der Straße ihre eigenen Produkte an. Unser Bedarf an Gemüse, Obst, Nüssen, Honig und Marmelade konnten wir hier decken. Wenn wir mit unseren 2 - 3 Fahrzeugen anhielten, konnten wir die Freude der Bauern spüren. Dogubayazit erreichten wir am späten Nachmittag. Wir hatten Glück, denn der Ararat war nicht wolkenverhangen und mit dem Berg als Hintergrund konnten wir unsere drei Fahrzeuge fotografieren. Unterhalb des Isac Palastes gibt es einen kleinen Zeltplatz, ein Restaurant mit einem größeren Parkplatz, auf dem unsere Fahrzeuge Platz fanden. Die Genehmigung des Besitzers war schnell eingeholt, man einigte sich auf drei TYL pro Nacht. An unserem Ankunftstag sahen wir am Abend einen hellen Feuerschein Richtung iranischer Grenze. Sofort waren 60 bis 70 Prozent des Ortes ohne Strom, auch in unserem Restaurant aßen die Leute bei Kerzenschein weiter. Minuten später hörten wir aus der naheliegenden Kaserne das Dröhnen der Panzermotoren. In der Ferne fielen Schüsse. Nach einer knappen Stunde war der ganze Spuk vorbei. Natürlich fingen wir an zu spekulieren, konnten aber keine plausible Erklärung finden. Die 38 000 Einwohner große Grenzstadt Dogubayazit liegt 1950 m hoch in einer weiten Ebene des Ararat Hochlandes. Die Stadt wurde erst nach dem ersten Weltkrieg gegründet und erlangte als Verkehrsknotenpunkt im Grenzraum zum Iran Bedeutung. Einen Entwicklungsschub verdankt Dogubayazit dem Tourismus, der vom nahen Ararat und Isac Palast angezogen wird. Auch die Globetrotter, die zum oder vom Iran kommen, machen hier Station. Es gibt hier gute Versorgungsmöglichkeiten, aber ansonsten hat der Ort nicht allzuviel zu bieten. Auffällig ist die überproportional starke Polizei- und Militärpräsenz und Kasernenanlagen, in denen diese eben erwähnten Panzer stationiert sind. Der Ararat wird als Berg der Legenden betitelt. Eine alte Hirtenlegende erzählt, das im Sommer, wenn die Gletscher etwas abschmelzen, Teile des Schiffsbugs der Arche Noah vom Eis freigegeben würden. Von wissenschaftlicher Seite wird bezweifelt, daß der Ararat in der Türkei mit dem biblischen Berg identisch sein könnte, da man eine Flutwelle von solcher Höhe für mehr als unwahrscheinlich hält. Wie dem auch sei, wir waren von diesem Klotz beeindruckt.Den Berg erklimmen kann man nur mit geführten Touren. Alleingänge sind auf Grund der vielen Unfälle, aber auch Überfälle, verboten. Unser Restaurantbesitzer ist ein bekannter Araratguide. Die nächste Attraktion, der Isac Pasa Sarayi Palast liegt 2000m über dem Meeresspiegel. Die Lage des Palastes ist einmalig. Die gesamte Anlage stammt aus dem 18. Jahrhundert. Vom Palast kann man hervorragend in das riesige Tal und auf Dogubayazit schauen. Früher wurde hier der Karawanenverkehr auf der Seidenstraße, die unterhalb verlief, kontrolliert und Wegegelder eingezogen. Eine sehr interessante Gegend, in der wir am zweiten Tag zwei nette, aber schwer bewaffnete Polizisten kennen lernten. 30 m von unserem Stellplatz entfernt, tritt aus dem Berg hervorragendes Quellwasser heraus. Wir wunderten uns schon über die vielen Menschen, die mit Kleinbussen, Taxis und PKW`s, ausgerüstet mit Kanistern, das Wasser abfüllten. "Sehr gesundes Wasser", so wurden wir aufgeklärt. Auch die Polizisten kamen mit ihrem Landrover, füllten ihre Kanister, sahen uns und begrüßten uns mit "Merhaba". In einem Durcheinander von Zeichensprache, etwas Englisch und mit dem einen oder anderen türkischem Wort entstand so etwas wie Konservation. Von dem gestrigen Vorfall entlockten wir den Polizisten aber kein Wort. Ihre Handbewegung war sehr deutlich. Kein Kommentar!! Nach etwa einer halben Stunde verließen sie uns, wobei auffiel, daß der Ältere von den Beiden, offensichtlich der Chef, wie John Wayne ging. Den Ort wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen und gingen am nächsten Tag zu Fuß ins Städtchen. Wir kamen an der Kaserne vorbei und sahen, daß türkische Soldaten die Panzer putzten und reparierten. Wie es der Teufel will, trafen wir John Wayne und seinen Kumpel wieder, heute aber in Zivil. Große Begrüßung, Palaver, Palaver. "Wo ist die Post?" wollte Petra wissen. John Wayne und Co. machten sich sofort auf den Weg und mit ihrer Hilfe war die Post in wenigen Minuten gefunden. Natürlich Mittagspause. Aber wozu hat man Polizisten als Freunde. Der ruhende Postbeamte wurde von John Wayne geweckt und unsere Briefe bekamen den nötigen Stempel. Es folgte eine kurze Verabschiedung mit einer abendlichen Einladung unsererseits zum Tee trinken. Manni, neugierig wie er ist, glotzte in jede Ecke und fand ein uriges Lokal zum Mittagessen. Kaputt vom Bummeln und Einkaufen fuhren wir für 10 TYL mit sechs Fahrgästen in einem Renault zu unserem Stellplatz. Wie verabredet kamen unsere Polizisten. Nicht zu zweit, nein zu viert in einem gepanzerten Fahrzeug mit aufgebautem Maschinengewehr. Unsere "Freunde" hatten Nachtdienst und wie versprochen wollten sie mit uns Tee trinken. Es war eine sehr ausgelassene und fröhliche Stimmung, bedrückend war nur die schwere Bewaffnung. Alle Polizisten trugen Kampfanzüge mit Schußwesten, über der Brust kreuzten sich breite Patronengurte und zusätzlich drei gefüllte Magazine für ihre Schnellfeuergewehre. Bei diesem Anblick wurde uns klar, daß wir uns in einem Krisengebiet befinden. Jeden Tag passiert hier irgendwo Irgendwas. Mal mehr und mal weniger, nicht lohnenswert für die westlichen Medien, auch wenn Menschen verletzt werden oder sterben.An diesem Abend erfuhren wir einiges Privates von den Polizisten, woher sie kommen, wie sie heißen und wieviel Kinder sie haben und das sie in dieser Gegend für einige Monate Dienst verpflichtet sind. Ein Eintrag in unser Gästebuch war nun die letzte Aktion, bevor sie sich von uns mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten. Wir haben die Jungs in unser Herz geschlossen und hoffen, daß ihnen nichts passiert. In Dogubayazit fand Juergen einen kleinen Freund. Mehmet heißt er, 13 Jahre alt und von Beruf Kuhhirte. Jeden Morgen und jeden Abend kam er mit seinen Kuehen an unseren Fahrzeugen vorbei. Ein netter Junge, immer gutgelaunt, immer ein Lied auf den Lippen und gar nicht aufdringlich. So gegen 18 Uhr konnten wir Mehmet zwar noch nicht sehen, aber seinen Gesang hoeren. Sobald er uns sah, winkte er aus den Bergen und rief immer laut: "Hallo!". Für ein "Plaeuschchen" hatte er immer einige Minuten Zeit. Mehmet wurde zunehmend zutraulicher und eines Abends aß er sogar mit uns zu Abend. Natuerlich bekam er von Jürgen das eine oder andere Geschenk. Mal war es eine Muetze, dann ein paar Socken und natuerlich immer etwas Sueßes. Mehmets Augen strahlten vor Dankbarkeit. Obwohl in der Tuerkei eine achtjaehrige Schulpflicht besteht, gehen viele Kinder nicht zur Schule, sondern werden von ihren Eltern zur Arbeit geschickt. Sie verdienen sich ihr Geld als Hirten, Straßenverkaeufer oder Schuhputzer. Gebettelt haben sie selten. Auch Mehmet hat nie die Schule besucht, er konnte seinen Namen nur mühsam abschreiben und war stolz als er ihn in unser Gaestebuch eintragen durfte. Diesem aufgeweckten Kerlchen wuenschen wir alle eine gute Zukunft. Vielleicht klappt es ja, denn es wird in Anatolien eine total neue Infrastruktur aufgebaut. Straßen, Elektrizitaet und Wasser für eine Grundversorgung sind auf dem Vormarsch. Viele Häuser werden mit neuen Blechdaechern versehen. Sei die Hütte noch so armselig, aber fast jede hat eine Satelitenschuessel. Die Bewaesserungssysteme machen Sinn, weil die Bauern diesen kargen Boden Fruechte, Getreide und Obst,etc. abgewinnen koennen. Offensichtlich will die türkische Regierung etwas Ruhe in diese Region bringen. Am Tag unserer Abreise wurden in einem Supermarkt die notwendigen Lebensmittel eingekauft. An der Kasse lernte Petra einen gut deutschsprechenden, tuerkischen Soldaten in Zivil kennen. Er verriet Petra, daß der Feuerball an unserem ersten Abend in Dogubayazit die Explosion einer Gasleitung an der iranischen Grenze war. Ob da nun einer zuendelte oder es tatsaechlich ein Unfall war, blieb sein Geheimnis. Unsere naechste Etappe führte uns Richtung Vansee, der auf einer Hoehe von 1720m eingebettet in der kahlen, ostanatolischen Bergwelt liegt. Das ihn umgebende Land war einst reich bewaldet, doch wurden die Bestaende in den 40er und 50er Jahrn vollstaendig abgeholzt. Der Vansee ist siebenmal so groß wie der Bodensee und wird deshalb auch als Deniz (Meer) bezeichnet. Das Wasser des Sees ist stark natriumkarbonadhaltig und fuehlt sich leicht seifig an. Zunaechst führte uns die Strecke über einige Kilometer direkt an der iranischen Grenze entlang und mit 2644m war der Tenduerek Gecic Pass unser hoechster Pass. Die Militaerkontrollen wurden noch haeufiger, ca. alle zehn Kilometer war ein Stop. Aber auch hier mußten wir nie unsere Paesse zeigen und konnten ruckzuck weiterfahren. Da die Straße auf der Ostseite des Sees in einem guten Zustand war, erreichten wir schnell die Riesenstadt Van. Unmittelbar hinter der Stadt fanden wir einen kleinen, schmuddeligen Uebernachtungsplatz. Freundlich wurden wir von einer dort stehenden franzoesischen Familie begrueßt. Sie waren mit eine Renault Militaer LKW unterwegs nach Indien, Birma und ueber Russland wollten sie zurueck in den Westen. Es stellte sich schnell heraus, daß sie ein Restaurant in Lion besitzen. Franzosen sind ja als Feinschmecker bekannt und so waren wir nicht verwundert, daß sie reichlich Champagner an Bord hatten. Das Zeug mußte natuerlich weg, denn das Einfuehren von Alkohol ist in den Iran strengstens verboten. Nur "widerwillig" halfen wir mit den Champagner zu vernichten und weil wir uns so tapfer schlugen, gab es zum Abschied natuerlich eine Flasche Champagner mit auf den Weg. Am naechsten Tag fuhren wir nur sehr wenige Kilometer. Wir hatten verabredet, vormittags 2,5 bis 3 Stunden zu fahren, um dann ein Mittagspaeuschen einzulegen. Als die Zeit rum war, sichtete Juergen einen Feldweg, der durch eine leicht huegelige Landschaft zu einem Dorf fuehrte. Wir fuhren die Dorfstraße entlang und fanden einen idyllischen Platz am Vansee. Wir waren an einer kleinen Schiffswerft gelandet. An einem verrosteten 10m Schiff waren drei Arbeiter am Werkeln. Sie hießen uns "Willkommen" und natuerlich konnten wir dort stehen bleiben. Der Platz gefiel uns so gut und da wir nicht auf der Flucht waren, beschlossen wir hier die Nacht zu verbringen. Schnell war der Kontakt zu einigen Erwachsenen und Kindern hergestellt. Wir haben einen Karton voll Lederbaelle an Bord , die wir anlaesslich der Fußballweltmeisterschaft vom Deutschen Fussballbund gesponsert bekamen. Kleine Dorfschulen in Anatolien sollen davon partizipieren. Die Schule dieses netten Dorfes Resadiye war wie geschaffen dafuer. Im Dorfladen wurde Wasser gekauft und ein aelterer Türke sprach uns im sauberen Deutsch an. Er begleitete uns zur Dorfschule, sprach mit den Lehrern, die alle Kinder auf den Schulhof holten. Da war natuerlich was los!! Die Kinder waren außer Rand und Band. Zwei nette deutsche Ehepaare, diese verrueckten Autos und nun diese Pause. Gespannt folgten sie Juergens Worte, die von dem deutschsprechenden Tuerken uebersetzt wurden. Um die Kinder nicht so lange zappeln zu lassen, wurde der Ball schnell den Lehrern uebergeben. Die Freude war riesig!!Viele gute Worte und Glueckwuensche von ihnen sollen uns auf unserer Reise begleiten. Auf guten Straßen ging es westwärts durch grandiose, spektakulaere Landschaften. Wir konnten uns an den Canyons, Schluchten, hohen Bergen, weiten Ebenen, kleinen Fluessen und teilweise lieblichen Landschaften nicht satt sehen. Unsere Route führte uns ueber Mus und Bingoel Richtung Elazig. An einem Stausee fanden wir einen Uebernachtungsplatz. Um den Platz zu erreichen mußten wir auf den Boden liegende Kunststoffrohre, die zur Bewaesserung dienen, kreuzen. Wir stoppten. Ein Bauer bekam dieses mit, eilte sofort zu uns und trennte gegen unseren Willen die Rohre. Er bestand darauf, dass wir an den See fahren, um dort uebernachten zu koennen. Den Wunsch konnten wir ihm natuerlich nicht abschlagen. Am naechsten Morgen kam er mit ca. 3,5kg frisch gepflueckten Paprika und Tomaten als Geschenk. Wir waren sprachlos und wollten die Fruechte bezahlen. Nix zu machen!! Wir bedankten uns und zum Abschied winkte er uns ueberschwaenglich nach. Beim Wegfahren das gleiche Spiel, der Bauer trennte die Rohre und wir revanchierten uns nun mit einem Pfund Kaffee. Wir befanden uns kurz vor Elazig an dem gewaltigen Keban-Stausee, mit dessen Wasser die Felder der Region bewaessert werden. So wird das Land intensiv mit dem Anbau von Getreide, Zuckerrueben und Trauben genutzt. Es gibt eine gute Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Im Verhaeltnis zu Ost-Anatolien befinden wir uns nun in einer wohlhabeneren Gegend. Elazig, die Provinzhauptstadt, macht einen sauberen und gepflegten Eindruck. Viel Gruen, Baeume und Blumen saeumen die Straße. Wir nutzten die Stadt, um unsere Fahrzeuge zu betanken und als Service bekamen unsere LKW`s eine kostenlose Waesche. Ueber Malatya fuhren wir in das kleine Oertchen Darende. Einen kleinen Zwischenstopp nutzten wir um Brot und weitere Kleinigkeiten zu kaufen. Ca. 20 km nach diesem Ort fanden wir abseits der Straße, mitten in den Bergen einen Stellplatz fuer die Nacht. In der Ferne tobte ein heftiges Gewitter. Interessant war es die Blitze zu beobachten. Ueber uns war ein klarer Sternenhimmel, den wir bei offener Luke in unserem Fahrzeug beobachten konnten. So langsam mußten wir von Sued-Ost-Anatolien Abschied nehmen, denn nun fuhren wir nach Goereme, Kappadokien in Inneranatolien.